Hier in loser Folge Materialien zum

Livehörspiel der LauscherLounge

in Berlin am 27.05.2005

(siehe auch Hill Valley Telegraph)

 

Einige Bilder (anklicken für größere Fassung)

 

Oliver Rohrbeck an den SpezialeffektenSven "Marty" Hasper bei der BegrüßungLutz "Doc" Mackensy bei der Begrüßung

 

 

 

 

 

 

 

"Marty" und "Doc" auf der BühneEin Backstagefoto von Lutz Mackensy mit Perücke

 

 

 

 

 

 

 

„Offizielle“ Bilder gibt es auf dieser Unterseite der LauscherLounge!

 

 

Die Handlung

 

Marty hat Doc in die Wüste geschickt – wortwörtlich… Sie graben mit Hilfe von GPS-Angaben, die ein „anderes Ich“ dem Doc geschickt hat, nach einem geheimnisvollen Gegenstand, der vernichtet werden muss. Auf dem Rückweg mit der Zeitmaschine landen sie in einem Zeitgefängnis des Jahres 2985 – es stellt sich heraus, dass Zeitreisen und vor allem jegliche Veränderung der Vergangenheit inzwischen strengstens bestraft werden, und Doc Brown als Erfinder der Zeitmaschine ist Numero Uno auf der Fahndungsliste. Jetzt auf frischer Tat ertappt, erwartet Marty & Doc lebenslängliche Haft in der Wüste von Nevada des Jahres 500 vor Christi Geburt. Andere Zeitverbrecher werden beispielsweise in Naziuniformen gesteckt und in das Berlin des Jahres 1945 verfrachtet und dort ihrem Schicksal überlassen. Doch Marty und Doc wären nicht Marty und Doc, wenn sie nicht einen Ausweg finden würden. Dabei spielen der Erzähler - ein geheimnisvoller Mitgefangener von Marty - und der Commodore 64 des Sohnes der Oberaufseherin eine nicht unwesentliche Rolle…

 

Hier geht's zum kompletten Skript (PDF, 388 KB) (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Oliver Rohrbeck von www.lauscherlounge.de)

 

 

Als besonderes Souvenir durfte ich von den Sprechern benutzte Originalausdrucke des kompletten Skripts (mit eigenhändigen Hervorhebungen und Anmerkungen) mit nach Hause nehmen. Hier einige Scans dieser Seiten:

 

Scan 1   Scan 2   Scan 3   Scan 4

 

 

Das Interview

 

Nachdem die Beteiligten schon in der Pause bereitwillig und überaus freundlich die Autogrammwünsche der zahlreichen Fans erfüllt hatten (GrandmasterA hatte eine schier unüberschaubare Menge an zu signierenden Fotos dabei, aber auch andere wollten die Unterschriften der Synchronsprecher auf ihren Hörspielkassetten, DVD-Boxen und anderen Paraphernalia haben), hatten die beiden Webmaster von hillvalley.de und zidz.com die Gelegenheit, mit den überaus gut gelaunten Sprecher von Doc und Marty in einem kleinen Interview zusammen zu sitzen. Weitere Videoaufnahmen dazu gibt’s auf Andreas’  Seite zidz.com, und auch hier werde ich noch einige weitere Soundclips und Bilder online stellen.

Einen besonderen Gruß des „Doc“ Lutz Mackensy an die Besucher von hillvalley.de (=euch!!) könnt ihr euch hier anhören!

 

Das Video von Ormau - danke auch an GrandmasterA! (.wmv geZIPt - 44,6 MB!)

 

Hier das Transkript (Antworten mit „L“ sind von Lutz Mackensy, mit „S“ von Sven Hasper):

 

- Hat es Spaß gemacht, heute Abend noch einmal in die Rolle von Marty & Doc zu schlüpfen? Wenn ja, gefiel euch die Geschichte an sich und sollte es eurer Meinung nach noch einen „echten“ 4. Teil geben? Die Antwort muss nicht „ja“ lauten, nur weil wir Zurück in die Zukunft – Fans sind, es darf ruhig ehrlich geantwortet werden…

 

S: Natürlich hat es tierischen Spaß gemacht heute Abend – ihr habt ja mitbekommen, dass ich heute zum ersten Mal live vor irgendwelchen Leuten so etwas gemacht habe. Ich fand das genial – klar, dieser Michael J. Fox ist irgendwie ein Stück weit mein berufliches Leben und deswegen war es natürlich genial, mal wieder da reinzurutschen. Nach 20 Jahren hat man natürlich einen gewissen Abstand…

Ich glaube nicht, dass es einen 4. Teil geben sollte, denn die Trilogie ist abgeschlossen, es ist vorbei, diese drei Filme stehen für sich. Ich weiß nicht, ob ein 4. oder 5. Teil das noch irgendwie toppen könnte – ich glaube, es würde eher nach hinten losgehen.

 

L: Ich hab’ nix dagegen, wenn es nach hinten losgeht – also ich hier würde gerne den 4. und 5. Teil noch machen, ich liebe es diese Rolle zu spielen. Aber Christopher Lloyd ist ja nicht nur in Zurück in die Zukunft. Ich schätze, ich werde ihn noch oft synchronisieren. Es kostet viel Kraft. Ich könnte aus den Stimmbändern auch ’nen Pullover stricken…-

 

- Muss man sich dafür sehr verstellen?

 

S: Nee, eigentlich verstellt er sich jetzt.

 

L: Nein, ich spreche ja sonst in diesen David Caruso in „CSI Miami“, und das ist ja nun eine ganz andere Geschichte! Ich bräuchte jetzt bestimmt anderthalb Tage Ruhe, um wieder die Stimme zu haben, um den David Caruso zu synchronisieren, denn das strengt schon sehr an, dieses Doc-Schreien

 

- Lutz, Doc Brown wurde ja in Teil 1 ja noch nicht von Ihnen synchronisiert, sondern von Ernst Jacobi. Kannten Sie die Rolle des Doc Brown schon vorher, haben Sie das erst durch die Rolle selbst mitbekommen, oder war es einfach nur ein anderer Synchronjob für Sie?

 

L: Ernst Jacobi war hervorragend, er war sehr sehr gut – ich habe es mir angesehen und er war wirklich fantastisch, und er sollte es auch weitermachen, aber er wollte nicht! Es war ihm zu anstrengend, er hat gesagt „Nee, Kinder, so schwer muss ich mein Geld nicht verdienen, ich denke nicht daran“, und er hat gesagt, „, ich steige aus“. Da haben sie händeringend einen Neuen gesucht, denn sie wussten ja nicht weiter. Zufällig war ich da in der Gegend, nicht deswegen, sondern einfach nur da, und da sagten die „Mensch, da bist du ja, komm doch mal rein, sprich doch mal Probe…“ – naja, und dann wurde ich’s!

 

- Wir haben festgestellt, dass es im 2 und 3. Teil einige Szenen gibt, die nicht synchronisiert sind, als z.B. Marty beim Anflug auf Hill Valley 2015 „Wow“ sagt. War das Absicht, lag es daran, dass es nur einzelne Worte sind, die nicht im Skript stehen?

 

S: Das hat einen technischen Hintergrund – aus Amerika werden die Musik, die Geräusche und ein sogenanntes M&E (Music & Effects) angeliefert. Auf dem M&E sind manchmal auch Laute und Geräusche drauf wie Atmer, Schreie und alles. Das hilft uns manchmal weil wir gewisse Sachen nicht nachmachen müssen, weil’s auch unheimlich schwer ist – gerade Laute, Huster und solche Geschichten nachzumachen ist immer unheimlich schwierig. Ich nehme an – ich weiß nicht mehr genau, wie es in diesem Fall war-  aber ich könnte mir vorstellen, dass es nicht vergessen wurde, sondern auf diesem M&E drauf war und dann kannst du’s nicht wegnehmen – da ist eine Musik drunter oder ein Geräusch, und dann kannst du’s in der Mischung nicht abfangen und ein deutsches drüber machen, das hört sich dann an wie ein Echo. Deswegen bleiben diese Sachen drauf! Das wird in jedem Film heutzutage gemacht, bloß kriegst du’s nicht mehr mit, weil die Technik ein bisschen besser geworden ist.

 

L: Wusste ich auch nicht!

 

- Könnt ihr euch noch erinnern, welche Szenen bei ZIDZ am häufigsten wiederholt wurden, wegen Patzern oder Versprechern?

 

S: Also ich weiß genau, der erste Teil wurde noch mal komplett gemacht  es war für mich ’ne Tortur, diese drei Teile zu synchronisieren war die Hölle, weil wir auch einen Regisseur hatten, der nicht 100% einverstanden war mit der Entscheidung, dass ich den spreche. Den ersten Teil hat noch Pollak gemacht, den zweiten und dritten Teil hat Nowka gemacht. Und der kam dann zwischendurch immer – da war ich 18 – sagte „Pass mal auf, die wollen nicht mehr, die denken schon an Umbesetzung“ – und das macht ja besonders viel Spaß, wenn du vorher den sprichst… Das war unheimlich anstrengend für mich, also im ersten Teil, da war ich auch noch nicht so gewieft…

 

L: Da war ich ja auch noch nicht dabei!

 

S: Genau! Wobei, wir haben ja auch nicht zusammen gesprochen, muss ich dazu sagen. Ich kam bloß immer ins Atelier und sah einen Mann mit einem weißen Handtuch über dem Kopf und dachte, was ist denn hier los, was ist denn das für ein Spinner? Aber als ich das dann gehört habe, was der da treibt wusste ich warum. Ihr habt’s ja hier gesehen, wir haben auch geschwitzt wie die Schweine – (zu Lutz) ich glaube, du hast 20 Kilo verloren, oder?

 

- Was hat das Ganze für eine Vorlaufzeit – es gibt ja inzwischen einige Filme, die fast zeitgleich zur Originalfassung auch schon in der deutschen Synchronfassung anlaufen. Wie lange vorher wusstet ihr schon von ZIDZ? Vielleicht schon zu Zeiten von Eric Stoltz?

 

S: Als die ZIDZ-Geschichten gedreht wurden, war das noch grundsätzlich so, dass der Film in Amerika startete und wir ein halbes Jahr später oder so davon erfahren haben. Dann wurde Probe gesprochen, das wieder zurückgeschickt und hin und her wie ich das schon vorher erklärt hatte (Sven wurde bei der Begrüßung von Oliver Rohrbeck gefragt, wie er an die Rolle kam: Er musste tatsächlich eine Probeaufnahme machen,  um vom Produzenten von Steven Spielberg aus Amerika sein OK zu bekommen) – man hatte einen unheimlichen Vorlauf. Wir haben allerdings auch mit nicht fertigen Filmkopien gearbeitet. Heute ist das ein bisschen anders – dank Internetpiraterie müssen wir zeitgleicher starten, die großen Filme wie Star Wars oder Titanic haben quasi am gleichen Tag weltweiten Start. Das heißt, die drehen in Amerika noch, wir müssen das Ding nachbearbeiten – wir bekommen eine Continuity, wir fangen an den Text zu machen, wir fangen an zu synchronisieren, dann kriegen wir wieder ein neues Filmstück, weil sie wieder dran rumgeschnippelt haben, und am Abend davor – im übertragenen Sinn, aber es ist wirklich teilweise ´ne Woche davor - bekommen wir erst den endgültigen Film, um dann noch die Feinheiten zu machen. Dann muss er noch ins Kopierwerk – das ist alles ein bisschen enger geworden, früher hatte man viel mehr Zeit dafür.

 

- Aber das Skript ist ja offenbar auch früher nicht unbedingt immer so ausgereift gewesen – beim berühmten „Blues Riff in B“ oder „Blues Rhythmus B“ scheint ja jemand wirklich nur nach Gehör übersetzt zu haben – wie kann das sein, wenn er doch so viel Zeit gehabt hat?

 

S: Naja, wenn man eben kein vollständiges Skript zur Hand hat, kann es schon sein, dass nach Gehör übersetzt wurde oder der Autor sich nicht richtig ausgekannt hat. Wir haben jetzt immer sogenannte „Subnotes“, wo solche Sachen erklärt werden, und das gab’s früher nicht – heute wird das ein bisschen ordentlicher gemacht.

 

- Sven, hast du außer „Scrubs“ was mit deinem Bruder synchronisiert – ich erinnere mich noch an Parker Lewis, ist auch schon ein paar Jahre her - und wie war die Arbeit mit deinem Bruder?

 

S: Was wir zusammen gemacht haben, und damit fing die Geschichte eigentlich an: Mein Bruder und ich wir haben als Kinder zusammen Flipper synchronisiert - Sandy und Bud, ich weiß nicht mehr wie die mit Nachnamen hießen. Das waren 88 Folgen. Da fing er auch an zu synchronisieren. Es gibt immer mal wieder Filme, wo ich wenn ich Regie mache ihn besetze und selber eine Rolle spreche oder wir treffen uns zufällig. Es wird ein bisschen kritischer; ich mach’s nicht mehr so gerne, weil ich der Meinung bin, es sind so Stimmen, die - wenn wir nicht aufpassen - sehr ähnlich klingen. Ich glaube der letzte großen Kinofilm, den wir zusammen gesprochen haben, war „Mindhunters“ mit Christian Slater und Kevin Bacon – hinterher sprechen wir dann, „Du, ich war heute da-und-da und ich hab dich auf der Liste gesehen, du warst ja auch da“ – also es ist mehr Zufall.

 

- Steigt die Gage eines Synchronsprechers mit seinem Bekanntheitsgrad - Arne Elsholz hört man ja überall…

 

L: Das müsst ihr Herrn Hasper fragen…

 

S: Naja, das ist immer unterschiedlich, manchmal steigt sie und dann hat derjenige nie mehr was zu tun…

 

L: Ich habe jedenfalls einen Level schon seit 20 Jahre, kriege immer das gleiche, egal ob ich jetzt Doc Brown spreche oder… immer ´ne Million – Zloty!

 

- Welche Synchronisationsform bevorzugt ihr – also macht ihr lieber Zeichentrickfiguren und Comichaftes oder lieber richtige Menschen?

 

L: Wir machen ja zusammen Zeichentrick – Sven Regie, ich eine Figur: Swankie, eine Serie für den KinderKanal. Aber lieber mache ich einen richtigen Menschen, denn Zeichentrick ist so anstrengend. Wenn ihr euch das mal anguckt – die machen ihren Mund von einer Zehntelsekunde zur anderen auf, du siehst überhaupt nicht wie der reagiert, bei einem Menschen siehst du vielleicht ein kleines Zucken am Mund hier oder im Augenwinkel: „Ah, jetzt fängt der an zu sprechen!“ Bei Zeichentrick geht das „Zack“, und wenn du da nicht da bist – also, das ist sehr anstrengend, und dann meistens auch noch die Stimme zu verstellen…

 

- Lutz, Sie haben doch auch Werbung gemacht, für Milky Way oder so was?

 

S: Nein, das war so – darf ich ’ne kleine ne Geschichte erzählen, ich weiß nicht, ob du sie kennst… Also, Lutz ist auch noch Tubbs aus Miami Vice. Es gab früher eine Firma, da spielte sich eigentlich alles ab, es gab 10 Ateliers und eine große Kantine mit ’nem Riesentresen, und sein Kompagnon damals aus Hamburg, ein völlig aufgeblasener Typ, auch mit so einem Anzug: Du wusstest wenn der reinkommt, der spricht Don Johnson! Der kam rein, und alle „Wer sind Sie denn“, und er: „Ich bin die deutsche Stimme von Don Johnson“, und daraufhin hat er von hinten gedröhnt, „und ich bin die deutsche Stimme von der Kindermilchschnitte!“, und da wär´ ich fast zusammengebrochen!

 

- Gibt es einen Schauspieler oder eine Figur die ihr wahnsinnig gerne gesprochen hättet, für die ihr auch Probeaufnahmen gemacht habt, aber die ihr nicht bekommen habt, und dann enttäuscht wart?

 

L: Ja, Geoffrey Rush mit dem neuen Film über Peter Sellers – da hab ich vorgesprochen und hab’s nicht bekommen, mit der Begründung „Deine Stimme ist zu prominent“. Das hat ein sehr guter anderer Kollege bekommen, aber ich war darüber sehr sehr traurig, weil das ein toller Film ist, und Geoffrey Rush ist einer der besten Schauspieler, die ich kenne. Ich habe ihn auch schon ab und zu synchronisiert. Schade!

 

S: Es gibt viele Rollen, wo man Probe spricht und die dann einfach weg sind. Ich weiß nur, eine hat mir richtig wehgetan, und das war noch vor Michael J. Fox, und zwar bei E.T., den großen Bruder von Elliot – Michael. Und das war genauso wie ich’s vorhin erzählt habe, es wurde Probe gesprochen, und es hat tatsächlich Steven Spielberg entschieden und gesagt, OK, wir wollen den haben. Ich hab’ noch – werde ich nie vergessen – eine Urlaub abgesagt und dann hab’ ich zwei, drei Takes gesprochen – und dann meinte Arne Elsholz, „Naja, er kann das nicht“, und dann musste ich gehen – da war ich sehr enttäuscht. Ich war sechzehn oder so, keine Ahnung. Und dann wurde Oli (Rohrbeck) genommen.

 

- Sie sagten schon, dass ihre Stimme „zu bekannt“ ist: Wurden Sie schon einmal angekündigt als „Die Stimme von Rowan Atkinson“ oder Doc Brown (außer heute Abend)?

 

L: Ja, und da muss ich was zu sagen, und da bin ich ganz stinksauer drüber: Das war „Johnny English“ – der Film lief mit großem Erfolg, mit Rowan Atkinson – und es lief „Wetten, dass…“ und Thomas Gottschalk hatte Rowan Atkinson eingeladen und sagte: „Wir haben auch einen Filmausschnitt von Johnny English, LEIDER ist er synchronisiert!“ – Sagte: „Die deutsche Stimme ist natürlich längst nicht dass was sie im Original sind.“ Darüber war ich stinksauer, hab einen bitterbösen Brief geschrieben und gesagt, Mensch, wie können Sie! Eine ganze Branche ist ja damit diffamiert, weil es heißt, die deutsche Synchro ist immer schlechter als das Original, was ja nicht stimmt. Ich habe leider keine Antwort bekommen.

 

- Und wie ist das sonst in der Öffentlichkeit? Viele Leuten sind ja die Gesichter der Sprecher nicht so bekannt,– werden Sie da auch z.B. in einem Geschäft an der Stimme erkannt, wie ich das mal über Oliver Rohrbeck, den deutschlandweit bekannten „Justus Jonas von den drei Detektiven“ gelesen habe?

 

L: Ja, dann braucht man nichts zu bezahlen danach, ne? (lacht) Ja, das passiert dauernd.

 

S: Also, mir glücklicherweise nicht.

 

L: Sie sagen „Fünf Freunde, der Erzähler“, das ist das Meiste…

 

- Aber namentlich, als Lutz Mackensy?

 

L: Manchmal ja, manchmal nein - aber meistes Argument: „Du bist die Stimme meiner Jugend, meiner Kindheit“.

 

- Nach dem Motto „Mit dir bin ich immer eingeschlafen“…

 

L: Ja, leider hatte ich so wenig davon (lacht).

 

- Von Lutz Mackensy weiß man ja, dass er schon im Fernsehen und in Filmen mitgespielt hat – z.B. bei „Stubbe“. Hast du schon mal geschauspielert, kann man dich irgendwo sehen, Sven?

 

S: Man HAT mich gesehen, ich hab’ in der Schwarzwaldklinik mal sechs Folgen mitgemacht – die gab’s auch vor drei oder vier Wochen wieder, wird gerade wiederholt – und das war so mein Ausflug. Danach hab ich dann festgestellt… Das war noch zu der Zeit bevor es Sat 1 und RTL gab, und du wusstest, du gehst auf die Straße und am Abend zuvor haben 50% der Fernsehzuschauer deine Fresse gesehen. Ich war in Österreich im Urlaub und hatte so einen Stress, weil mir permanent irgendwelche Leute beim Gulasch Essen, beim Nase Popeln zugeguckt haben, und dann dachte ich irgendwie, also das ist eigentlich etwas, das ich nicht möchte. Es ist nicht, weil ich es nicht habe, aber das ist wirklich etwas, das ich sehr angenehm finde, dass ich wirklich irgendwo an die Wursttheke gehen und Wurst bestellen kann, ohne dass mich jeder drauf anquatscht.

 

L: …musst aber bezahlen!

 

S: Ich muss halt bezahlen. Meine Stimme wird nicht erkannt, weil der (Marty) nicht mehr zu präsent ist. Ich klinge nicht mehr so – ich musste heute besonders hoch klingen, damit das noch so ein bisschen rüberkommt.

 

- Die letzte Frage an Lutz geht um Miami Vice – die DVDs sind wohl neu synchronisiert worden…

 

L: Das hab’ ich gehört – das ist eine Unverschämtheit! Ich wurde nicht gefragt – die haben gespart, die Schweine, das ist irgendwo in München gemacht worden – ich hab mich so geärgert darüber, dachte „Was ist das denn?“ Reent Reines und ich haben das vier Jahre gesprochen – vielleicht haben sie ihn sich gefischt und gesagt: „Den können wir bezahlen, den anderen nicht“ oder „Einer ist gerade drin, zwei nicht“?

 

- Möchtet ihr sonst noch etwas loswerden?

 

L: Wir danken euch, dass ihr uns so nett interviewt habt…

 

S: …dass ihr hier wart…

 

L: …und dass ihr so ein tolles Publikum seid! …und dass der Kameramann keinen Krampf gekriegt hat. Ansonsten, schreib doch ein Buch: Mein Krampf!

 

- Ich glaube, sowas gab’s schon. Auf jeden Fall auch euch danke für das Interview & dafür, dass ihr uns mit eurer Arbeit so viel Freude macht!